Hallo Nico, Frauchens Projekt: Städte & Meer (ich möchte hierfür keine Abkürzung verwenden…) habe ich mehr oder weniger unversehrt überstanden. 7 Ziele, 7 Tage und 168 Stunden mit meinen Wurstverdienern haben aus mir einen anderen Dackel gemacht. Aber ich habe es geschafft und gehe mit folgendem Fazit aus diesem Projekt:
– Frauchen hat genug Mützen für eine Woche – wir sollten zu Beginn immer auf ein Navi schauen, bevor wir einen Kilometer in die falsche Richtung laufen – wenn im Internet steht, es ist geöffnet, muss es nicht geöffnet sein – 10 Stunden Schlaf reichen definitiv nicht für mich – Sandwich schmeckt auch ungetoastet – wir benötigen eine zweite Thermoskanne für mehr Glühwein – ich habe ein graues Haar mehr.
Nach diesen 7 Tagen und 85.038 Menschenschritten sind wir doch noch mehr zusammengewachsen. Wir haben die gemeinsame Zeit so genossen, das kann uns keiner nehmen. Nur die Frage „was habt ihr in eurem Urlaub alles gemacht?“ sollte bitte niemand Frauchen stellen, denn sie würde so beginnen: „Hallo Nico,…“
Hallo Nico, der letzte Tag unseres Projektes begann endlich mit einem Weihnachtslied und einem Sonnenaufgang wie aus dem Bilderbuch, bedeutete auch gleichzeitig, dass wir mal wieder zeitig aufgestanden waren. Bordesholm blieb als letzter Zettel übrig. Schöner Parkplatz am See und gleich in die richtige Richtung gelaufen, was sollte jetzt noch schiefgehen. Erstes Ziel war das Klosterstift. Frauchen hatte sich schon vorausschauend im Internet informiert, um hier mit unnützem Wissen zu glänzen. Die Kirche war zudem geöffnet, bis wir einige Leute, die wichtig dreinblickten, entdeckten. Einen kurzen Blick hineingeworfen mit der Feststellung, hier gab es wohl eine Feier auf dessen Gästeliste wir nicht standen.
Also weiter zum Bahnhof, vorbei an kleinen Geschäften und Glühweinständen, die erst zu späterer Stunde öffnen sollten, natürlich. Ein wenig enttäuscht, vielleicht lag es auch am Wind und den gefühlten Minus 5 Grad beschlossen wir den Rückweg am See zu nehmen. Die beste Idee des Tages, denn da war er, ein geöffneter Glühweinstand mit tollem Blick auf den See. Sehr netter Gastgeber, sehr netter Ausblick und noch nettere Stimmung mit jedem Getränk mehr für Frauchen. Zurück, am Kloster vorbei, kam sie kurz auf die Idee, doch noch einmal dort nachzuschauen, ob eine Besichtigung möglich sei. Ließ es aber aufgrund ihrer zu guten Laune, sonst wären wir vermutlich doch noch mal in die Zeitung gekommen. Dann war es so weit, die letzten Meter bis zum Auto und ich fiel während der Fahrt immer wieder in einen leichten Schlaf, geschafft und mein Fazit folgt im nächsten Beitrag.
Hallo Nico, vorletzter Tag, letzter Strand. Nach entspanntem Ausschlafen fuhren wir zum „vollen“ Parkplatz mit dem klangvollen Namen Bockholmwik. Direkt am Strand entlang mit indirektem Meerblick, da der Nebel mal wieder sehr hartnäckig war. Ich liebe den Sand und musste diesen auch auf meiner Haut spüren, das freut besonders immer Frauchen. Unser heutiges Ziel war der Hafen von Langballigau. Auf dem Weg dorthin ging es durch einen Wald oberhalb der Steilküste. Die Bäume und der Boden voller Laub waren die perfekte Fotolocation. Nach einigen Selfies von Frauchen und einem Shooting mit 24 ging es weiter durch den sehr matschigen Wald mit kleiner Sandwichpause. Für mich gab es, wie immer auf unseren Wanderungen, Gurken.
Wir erreichten den Ort Langballigau, immer dem ausgeschilderten Fördesteig entlang, vorbei an unbewohnten Ferienwohnungen Richtung Hafen. Dort, natürlich menschenleer mit starkem Glühweindurst seitens Frauchen, aber dafür niemand im Bild beim Fotografieren. Auf dem Rückweg durchquerten wir den kleinen Ort. Was wir hier so mögen, sind die kleinen „Einkaufsmöglichkeiten“, wie selbstgemachte Marmelade oder Bücherregale am Wegesrand, die wir auch gern wahrnehmen. Heutige Ausbeute, ein Buch mit altdeutscher Schrift, „zum Basteln“ sagt Frauchen, wollen wir ihr mal glauben, da unsere Hausbibliothek bereits sehr voll ist. Weitere drei Kilometer später, natürlich durch den Wald, erreichten wir wieder unseren Ausgangspunkt, bereit zum Aufwärmen im Auto.
Hallo Nico, heute ging es in die Gemeinde Nordstrand auf eine Nordseehalbinsel. Angekommen auf dem Parkplatz gleich am Deich, auf dem wir uns vor lauter Autos kaum entscheiden konnten, welchen Platz wir nehmen, ging es mit vollster Überzeugung mal wieder in die falsche Richtung. Zum Hafen, doch nach fast einem Kilometer sah es so gar nicht nach Zivilisation aus. Schnell aufs Handy geschaut und in die richtige Richtung gelaufen. Die beiden wären ohne diese neue Technik absolut aufgeschmissen und ich weiß nicht, wo wir des Öfteren gelandet wären. Durch den Nebel konnte man leider nicht ganz bis zu den Halligen schauen, nur dessen Umrisse am Horizont sehen. Das heutige Highlight war diese unglaubliche Stille, die uns förmlich anschrie. Mich zumindest Frauchen lautstark, als ich meinem Jagdinstinkt folgend, den Wildenten hinterherjagte. Dabei zog ich meine Schleppleine durch Matsch und Schlamm um diese anschließend wieder in Frauchens Hände zu legen.
An der kleinen Promenade am Norderhafen bildeten wir uns kurz mit der Feststellung weiter, dass wir ohne den Nebel wohl auch den Leuchtturm von Pellworm gesehen hätten. So mussten wir uns nur mit dem sprechenden Relief der Umgebung zufriedengeben. Durch das kostenfreie Fernglas konnte Frauchen mal wieder nichts erkennen und somit machten wir uns auf den Rückweg. Zweite Runde Entenjagd, aber Frauchen war vorbereitet und somit gab ich mich vorerst mit meinem heutigen Schicksal zufrieden. Für mich war es ein recht zufriedenstellender Tag, ich konnte mich austoben und auf Frauchens Schoß die Rückfahrt genießen. Wir machten nur einen kurzen Zwischenstopp an einer Milchtankstelle im malerischen Dörfchen England und ließen den Tag somit doch noch international ausklingen.
Hallo Nico, 1. Dezember, 1. Türchen öffnen, das erste Highlight des Tages, in meinem war ein kleiner Kauknochen, den ich sogar vor der Autofahrt bekam. Heute stand die Stadt Itzehoe auf unserem Plan, auf meinem, denn ich durfte das heutige Ziel wählen. Hieß, Zettelbox auskippen, kurz alle beschnüffeln und ansabbern und schnell verschwinden lassen. Bevor das geschah, riss mir Frauchen den Zettel aus dem Maul und freute sich über meine Wahl. Dem Hals ging es auch wieder besser, der Nacken, das alte Leiden war laut dem schlauen Internet Schuld. Den Wecker gestellt und somit zeitig am Zielort. Nach anfänglichen Schwierigkeiten die richtige Richtung zu finden, wir kennen bereits Frauchens Navigationstalent, entdeckten wir den ersten Punkt auf ihrer Liste. Den Klosterhof, der bei diesem Wetter ein wenig trüber aussah, als auf anderen Blogfotos mit der dazugehörigen St. Laurentii Kirche. Diese hatte, natürlich, geschlossen, aber das kennen wir bereits. So ging es durch die Innenstadt, einen Glühwein und ein Hot Dog später, erreichten wir den zweiten ausgesuchten Punkt.
„Planet Alsen“, ein toller Ort für Shootings für unseren nicht existierenden Instagram Account. Er befindet sich auf dem ehemaligen Industriegelände der Zementfabrik, vieles ist allerdings nicht zugänglich, bzw. durch Zäune abgesperrt. Trotz alledem drohte Frauchen schon an, da unbedingt noch einmal hinzufahren. Allein, da wir für das stundenlange Fotografieren einer Stelle kein Verständnis hätten. Kann sie gern tun und ich habe meine Ruhe. Anschließend noch ein paar Runden durch die Innenstadt, noch schnell einen Glühpunsch und die mitgebrachten Sandwich vor der immer noch geschlossenen Kirche verspeist und dann zurück zum Parkplatz.
Hallo Nico, Tag 3, Regen wurde angesagt und Frauchen schwächelte ein wenig mit Halsschmerzen und Schluckbeschwerden. Da wir den Strand in Dagebüll gezogen hatten, mussten wir nicht allzu früh aufstehen, was wir gegen 9 Uhr auch taten. Noch „schnell“ zur Post, 4 Sorten Halsbonbons und ein paar frische Brötchen später, saßen wir im Auto. Kurz vor 12 Uhr erreichten wir den Inselparkplatz, durch die menschenleere Feriendorfsiedlung, vorbei an geschlossenen Geschäften und Kaffees bis hin zum Fähranlieger Richtung Föhr. Der Wind fegte ziemlich übers Land und Frauchen musste lernen, trage niemals eine Bommelmütze mit großer Angriffsfläche an der Nordsee. Übrigens genau jene berühmte Bommelmütze, die ich vor einiger Zeit aus dem Verkehr gezogen hatte.
Wir liefen über den Deich und haben zwei Mal eine Lore gesehen, das heutige Highlight. Meins hingegen waren die vielen Schafskuddeln, die ich genüsslich aufsog. Sehr zum Entsetzen von Frauchen, die mir nun das Abendessen um mindestens 10 Prozent kürzte. Von Wind und Halsschmerzen gebeutelt ging es noch rechtzeitig zum Auto, ehe der Regen bis hin zu leichtem Schneeregen einsetzte. Eine eher kurze Runde mit nicht mal 10.000 Schritten, aber mindestens 100 Kuddeln in meinem Bauch.
Hallo Nico, diverse Hundeexperten raten dazu, den Hund nicht zu vermenschlichen. Dabei bin ich so viel menschlicher als manch Mensch. Sonntag, der Wecker klingelte 7:30 Uhr, eine wahrlich unsonntagliche Uhrzeit, aber wir haben am Vorabend unser nächstes Ziel, Heide gezogen. Das liegt laut Navi eine gute Stunde von hier entfernt und da wollten wir nicht allzu spät unser Ziel erreichen. Nachdem meine Wurtsverdiener dem Weckerterror folgend das warme Schlafgemach verlassen hatten, verbuddelte ich mich in dieses zurück. Brötchen- und Wurstgeruch beendeten meinen längeren Schlaf dann doch. Der zweite Tag, nun für uns schon Routine im Sandwich schmieren und Glühwein erhitzen, konnte beginnen. Gegen 10 erreichten wir unseren Parkplatz und dann ging es quer durch die Stadt. Erstes Ziel war der Wasserturm, beliebtes Fotomotiv, jedoch nur Heiratswilligen zugänglich. Nach vielen tollen (gestellten) Fotos, Plüschteddy 24 dieses Mal nicht vergessen, ging es Richtung Marktplatz, laut Recherche der größte Deutschlands, vorbei an einem Punkt der digitalen Stadtführung. Schnell QR-Code eingescannt und sich weitergebildet, gut erst einmal gespeichert zum später nachlesen und freuen.
Highlight: ein beleuchtetes Einhorn, wie schnell ein Frauchen doch zu begeistern ist. Weiter ging es zum Brahms-Haus, den Namen kennt sie nur aus einem Horrorfilm, ich bin mit Kulturbanausen unterwegs, zurück zum Parkplatz. Das Sandwich futternd im Auto und den Tag noch nicht abschließen wollend, entschlossen wir uns in das ca. 20 Minuten entfernte Büsum zu fahren. Dort bewunderten wir den Baufortschritt der neuen Hotelanlage und ließen uns kurz mit Rostbratwurst und einer Viertelscheibe (!) Toastbrot im Hafen nieder. Meerblick musste auch sein und da gerade Flut, auch gut zu sehen. Nach kleiner Städterunde, schon auf dem Rückweg, passierte das unglaubliche. Mein Frauchen ließ alles stehen und liegen, auch mich. Sie machte Geräusche, die ich zum letzten Mal hörte, als ich ein Welpe war und es um mich ging. Aber hier ging es um ein schwimmendes Etwas mit großen Kulleraugen. Ich war vergessen, wofür sie sich bei mir noch entschuldigte. Diese Etwas, eine Robbe, würde sie so sehr an mich erinnern, nur in lieb. Vielen Dank für diesen Tag voller Emotionen, den ich nun endlich wohlverdient im Bett ausklingen lassen kann, Frauchen wird wohl nicht von mir träumen.
Hallo Nico, Tag 1 von Frauchens Projekt konnte starten, zu diesem unter anderen auch das Notieren des ersten Songs des Tages, gehörte. In unserem Fall begann der Tag mit „Le freak“ von Chic, sollte uns das zu denken geben…? Gestartet bei tiefsten Nebel, okay die Wetterapp versprach Sonne ab 10 Uhr, erreichten wir den, natürlich zuvor ausgesuchten, Parkplatz am Flensburger Ostufer. 11 Uhr, auf die App war kein Verlass, starteten wir unsere Runde in Richtung Hafenspitze. Das erste Foto musste ganz im Instagramstyle, mit frischem Nagellack (nicht für mich), dampfendem Getränk, nehmen wir hier Glühwein, und mindestens Blick aufs Wasser sein. Schwierig nur, wenn der Partner nichts von Instagram versteht und das Foto doch recht verschwommen daher kommt. Den zweiten Versuch hatte er am Industriehafen und wie der Name schon sagte, der perfekte Ort für angehende Internetstars. Auch hier lagen Vorstellungskraft und Realität, vor allem die Entfernung zum Motiv, sehr weit auseinander. Aber gut, die Location ist gefunden und potentielle Mit-Fotografen schon auserwählt.
In guter alter „wir nehmen eine Abkürzung“ Manier ging es Richtung Park. Dabei wurden nur 2 von Frauchens ausgewählten Insider-Sehenswürdigkeiten außer Acht gelassen und der Aussichtspunkt über der Stadt als Picknick Stopp genutzt. Sandwich und Glühwein konnte man dort besonders gut genießen. Bis ihr auffiel, dass sie unseren zweiter Begleiter, einen Teddy namens 24 (geschenkt bekommen von einer ganz lieben Freundin) für die ersten Fotos total vergessen hatte. Das wurde nun in verschiedensten Posen nachgeholt, was dem Timer der Handykamera zu verschulden war, Herrchen als Fotograf war ja raus. Ich möchte hier kurz darauf hinweisen, dass ich nicht mal bei diesem Instagram bin und mich Frauchen nur vorschiebt, um von sich schöne Fotos zu machen, ab und an bin ich halt zufällig im Bild. Aber das kennen wir schon. Mein absolutes Highlight war eine Figur mit dem aussagekräftigen Titel „Paar“, ein fast identisches Ebenbild von meinem Herrchen und mir. Ich selbst war überrascht, solch ein Denkmal noch zu Lebzeiten zu bekommen. Wäre es nicht befestigt und zu schwer gewesen, würde es wohl jetzt zu Hause stehen.