KÖNIG CHARLY

Hallo Nico, irgendetwas lag in der Luft. Meine Wurstverdienern waren den ganzen Tag besonders nett zu mir. Charly hier, Charly da, die Sache stank. Sie stank nach anderen Tieren, besser gesagt nach Tierarzt, dort sollte ich mich vorstellen und meine jährliche Untersuchung über mich ergehen lassen. Da ich mich nicht zu jedem Artgenossen herablasse, musste ich mit Herrchen vor der Tür warten. Frauchen warnte eine anwesende Hündin und deren Besitzer vor. Als ich durch die Tür trat, waren die ein wenig überrascht. „Wir dachten schon, was kommt denn jetzt für ein Hund, dass er draußen warten muss?!“ klang es schmunzelnd vom Nachbarsitz. Zugegeben es war nicht mein bester Auftritt, so verängstigt und überfordert von all den Gerüchen, zog ich mich kleinlaut unter dem Stuhl zurück. Das Leckerli danach lehnte ich dankend mit weg gedrehtem Kopf ab. Die sollen ruhig merken, dass man einem Dackel nicht an den Ohren und anderen Körperteilen herumfummelt. Eine Krone müsste man mir aufsetzen und zu mir aufsehen, das muss ich denen noch beibringen.

Werbung

WO IST EIN GEORGE CLOONEY, WENN MAN IHN BRAUCHT?

Hallo Nico, es gab diesen einen Tag, an dem mich mein Übermut zu Fall brachte.
Trotz Verbote meiner Wurstverdiener nehme ich gern den kurzen direkten Weg auf die Couch, wer braucht schon eine Hundetreppe!? Die Rechnung bekam ich sofort. Ein Ziehen und große Schmerzen in der linken Vorderpfote beendeten meinen Schlaf und Wurstverdieners Fernsehabend. Ich konnte weder stehen noch laufen und machte das auch lautstark sichtbar. Zu allem Übel wählte ich für meine schmerzliche Lage den Sonntag, kurz vor Mitternacht.
Frauchen telefonierte vergebens einige Tierkliniken im Umkreis ab, sie hätte sogar die 35 Kilometer in die Landeshauptstadt für mich in Kauf genommen, meine Heldin.
Aber am Telefon wurde ich nicht als Notfall eingestuft und wir sollten doch die offizielle Sprechstunde ab 10 Uhr (!) abwarten. Frauchen war richtig sauer und fühlte sich völlig im Stich gelassen.
Am nächsten Tag, nach einer schlaflosen quälenden Nacht, ging es abends zur Tierärztin unseres Vertrauens. Da ging es mir nach gefühlten 24 Stunden Schlaf schon wieder etwas besser, sorry Frauchen.
Im Nachhinein war mein Quielen und ausgeprägtes Schmerzempfinden vielleicht etwas übertrieben, aber erschreckend wie man in solch einer Situation allein gelassen wird.

George Clooney

EIN BISSCHEN MITLEID BITTE, ICH BIN EIN RÜDE

Hallo Nico, eigentlich weiß ich, dass ich viele Dinge nicht darf, aber ich wollte einfach nur mal testen wie lange es dauert, Frauchen auf die Palme zu bringen.
Nach endlosen Ausflügen unter die Couch und dem ununterbrochenen Gebrauch meiner Milchzähne, war das Maß voll. Es gab einen lauten Brüller und mir wurde mit zwei Spritzen gedroht. Wie will sie das denn machen…?
Am nächsten Tag war Impftag. Die kleine Begutachtung durch die Ärztin war kaum der Rede wert. Das Leckerli habe ich natürlich ohne Widerrede angenommen, aber das war pure Bestechung, denn es folgten zwei Spritzen, auf jeder Hüftseite eine.
„Das könnte etwas brennen und er wird etwas ruhiger“, Frauchens Grinsen verriet, dass sie sich auf einen entspannten Abend freute. Aber ich bin ein Rüde und die Schmerzen kamen, ich konnte mich nicht mal richtig hinlegen. Wenigstens Herrchen hatte eine weiche Schulter für mein Leiden, wir Männer müssen halt zusammenhalten.

Impfe