Hallo Nico, da ich bei der Gestaltung des neuen Bades, nach den Aktionen Fliesenkreuze und Massagesteine, kein Mitspracherecht mehr habe, dachte ich, ich dekoriere unser zweites Bad ein wenig. Während Frauchen in Ruhe Bad eins streichen konnte, verschönerte ich das andere. Dort gibt es keinen Halter für das Toilettenpapier. Es wird in Drahtkörben, -für die Optik- sagt Frauchen, gelagert. Leider ist das für Gäste nicht immer gleich ersichtlich und ich dachte mir, zeigen wir doch was wir haben. Da es gerade ein wenig Papierüberschuss gibt, fühlte ich mich wie im Paradies. Überall weiche Fetzen, länger im Maul behalten, fliegen sie auch nicht gleich weg. Aber zwischen Frauchens und meinem Dekoverständnis liegen Welten, ihr gefiel die weiße Pracht überhaupt nicht. Aber damit stehe ich hier im Haus wohl nicht allein da, Herrchen hat dabei auch kein Mitspracherecht.
Welpe
CHARLY ALLEIN ZU HAUS
Hallo Nico, wie der Name schon sagt, müssen unsere Wurstverdiener ab und zu mal mein Futter verdienen: mit Arbeiten, so nennen sie es. Diese Woche war es wieder soweit und ich war für einige Zeit allein . Aber ich wollte nicht untätig sein, denn ich kann auch arbeiten. Ich fand Möhren, die ich wie Frauchen, zerkleinerte. Punkt „Abendessen vorbereiten“ war damit schon mal abgehakt. Anschließend kümmerte ich mich um die Blumen. Frauchen vergisst manchmal diese zu gießen, von drei Pflanzen aus einer Schale, war eine schon ganz welk. Ich buddelte sie aus, den bunten Kies gleich mit und verschönerte damit unseren Flur. Als Frauchen nach Hause kam und meinen Einsatz bemerkte, war sie stinksauer. Ich wollte doch nur helfen und Möhren gab es auch keine zum Abendessen, hier wird einfach nichts gewürdigt, ob ihnen das auch auf Arbeit auch so ergeht?
MEIN NAME IST HUND, WACHHUND
Hallo Nico, unser Frauchen war heute besonders kuschelbedürftig. Sie hatte frei und bereitete ein wenig für Herrchens kleine Geburtstagsfeier vor. Es gibt Kuchen, heißt, es gibt Butter…
Aber während ich geduldig auf meine Chance wartete, musste ich Streicheleinheiten und Küsse über mich ergehen lassen. Was ich nämlich nicht wusste, ich lag auf deinem Lieblingsteppich unter deinem Foto. Da kullerten Frauchen die Tränen und als Gentleman konnte ich das natürlich nicht zulassen. Du hast wirklich Geschmack, in Sachen Teppich und Wurstverdiener. Beides liebe ich über alles, auch wenn ich das manchmal auf meine Weise zeige. Ich werde die beiden beschützen, denn eigentlich bin ich ein Rottweiler in einem viel zu kleinen Körper.
HERR DER STEINE
Hallo Nico, nachdem ich alle Fliesenkreuze von meiner Baustelle entfernt hatte, habe ich mir meine Position als Bauleiter zurück erobert. Ich durfte den neuen Boden begutachten, ihn sogar betreten. Da Frauchen immer besondere Einfälle und Wünsche hat, wurden diese auch in unserem neuen Bad umgesetzt. Ein Stufe gefüllt mit Steinen, „zur Massage“ sagte sie. Hätte sie sich mehr belesen, hätte sie den Begriff Jagdhund verstanden. Eine Grube mit Steinen zum Buddeln, schreit praktisch nach meinem Einsatz. Leider habe ich es nicht bis zum Boden geschafft, Frauchen war schneller.
Immer wenn ich nicht zu sehen oder zu leise bin, suchen mich unsere Wurstverdiener, ich könnte Blödsinn machen. Da muss ich mir noch etwas einfallen lassen und meine Taktik ändern, aber das Bad ist ja auch noch nicht fertig.
BUTTER IST DAS HAARGEL DES DACKELS
Hallo Nico, Frauchen hat gebacken, für mich. Eigentlich ist sie mehr der Kochtyp, aber da sie sich vor meinem Einzug sehr viel belesen hat, ist sie auf den Backmattentrend gestoßen. Der netten Postbotin sei dank, kam dieses Teil auch sehr schnell und wurde prompt getestet, Eier, Käse und Quark fallen einem aus dem Kühlschrank nun entgegen. Aber ein hoch auf diese Matte! Meine Leckerli zum trainieren, als ob es etwas bringen würde, schmecken sehr gut, da kann ich mal auf ein „Sitz“ hören. Blöd nur, dass Frauchen diese Dinger auch mag und ich jetzt mit ihr teilen muss.
Herrchen bekam als Entschädigung einen Kuchen, ihn freut es, denn die Wärme des Ofens wird hier mehrfach genutzt. Für besagten Kuchen benötigt man aber weiche Butter. Frauchen, ganz begeistert von MEINEN Leckerli, hat diesen wichtigen Punkt aber vergessen. Ihre Lösung: man stelle ein Stück Butter auf eine Heizung und drehe voll auf. Funktioniert gut, so gut, dass ich schon nach kürzester Zeit das Ergebnis vom Boden lecken konnte, den Rest gab’s als Fellpflege. Ein rundum gelungener Tag, wenn nur unsere Wurstverdiener nicht die Idee mit der Hundefrisur gehabt hätten. Da sag noch einer, ich wäre kindisch.
MICH GIBT’S AUCH IN LIEB
Hallo Nico, ich hatte das Gefühl, ich muss etwas unternehmen, denn irgend etwas war anders. Unsere Wurstverdiener sind von einer Etage in die nächste und haben Sachen gepackt, mich nicht beachtet, einfach ignoriert. Frauchen hat immer mal gedroht, wenn ich mich nicht benehme, dass sie mich wieder umtauscht, aber „meine Garantie“ sei wohl schon abgelaufen. Verstehe ich nicht, aber egal, so langsam wurde es komisch. Ein Plan musste her, sollen sie ihren lieben Dackel doch bekommen. Freudig wich ich Frauchen nicht von der Seite, kuschelte mich besonders oft an sie und selbst beim Spaziergang war ich der liebste Hund der Welt. Ich hörte, meistens, sofort und sogar diese lästige Leine machte mir nichts aus. Am Abend war ich so müde, lieb sein, ist nämlich sehr anstrengend. Aber alle Mühen umsonst, am nächsten Morgen ließen sie mich für fast 5 Tage allein mit Jogi zurück. Die beiden waren mit dem Schiff Richtung Norden unterwegs, Städtereise nennt sich das. Ein Hund darf nicht aufs Schiff und ich hätte noch so viel Zeit, die Welt zu erkunden, dabei war ich doch für ein paar Stunden so lieb.
WEISSER MANN AUS GELBEM SCHNEE
Hallo Nico, da war er, mein erster Schnee im neuen Zuhause. Für unsere Wurstverdiener ist das der perfekte Hintergrund, denn ich kann, dank meiner Fellfarbe, nicht so schnell verschwinden. Was aber nicht heißt, es wäre einfacher mit mir. Ich liebe Schnee, vor allem den gelben. Verstehe nur nicht, warum Frauchen solche Verrenkungen macht, wenn ich daran lecke. Um mich im Blick und unter Kontrolle zu haben, durfte ich zum Schneeschieben mit raus. Frauchen nennt es zumindest „das Haus vom Schnee befreien“, hat nur eine komische Methode dafür. Sie rollte drei unterschiedlich große Schneebälle durch die ganze Einfahrt und bastelt daraus einen weißen großen Mann. Gefreut hat sie sich wie ein kleines Kind. Danach gab es Erinnerungsfotos, denn am nächsten Tag war er verschwunden und hat nur Mütze und Schal zurückgelassen.
GEFAHRENSTELLE: FLIESENKREUZ
Hallo Nico, da ich deine Rolle als Bauleiter jetzt übernommen habe, könnte ich wirklich ein paar Tipps gebrauchen. Unsere beiden Wurstverdiener werkeln schon fast seit einem Jahr an unserem Bad herum und nun wollte ich Frauchens Arbeit ein wenig überwachen und natürlich auch mithelfen. Besonders interessant für mich, diese kleinen weißen Plasteteile, auf denen man, dank ihrer Kreuzform, schön herumkauen kann. Die lagen überall herum, darum musste ich mich zuerst kümmern. Beim Versuch sie mir aus dem Maul zu entreißen, wollte Frauchen mit mir spielen, aber ich bin ihr entkommen. Da sie beim Spielen nicht verlieren kann, hat sie kurz vorm Nervenzusammenbruch aufgegeben und mich aus dem Bad verbannt. Einen Bauleiter schmeißt man nicht von seiner Baustelle, was ich ihr auch lautstark mitgeteilt habe. Ich nehme meine Aufgabe sehr ernst und da steht Arbeitsschutz an erster Stelle.
ICH, CHARLY
Hallo Nico, du hast dir hier eine tolle Fangemeinde aufgebaut und ich trete damit in große Fuß- bzw. Pfotentapsen. Gern hätte ich dich noch kennengelernt.
Ich möchte mich zuerst kurz vorstellen, mein Name ist Charly vom Schiffberg und bin wie du, ein Langhaarzwergdackel, ich möchte es zumindest mal werden.
Eine Gebrauchsanweisung für unsere Wurstverdiener hättest du mir wenigstens da lassen können. Die beiden rennen ständig mit einem „nein“ oder „pfui“ hinter mir her, dabei klingt beides doch gleich. Wenn draußen ein Malheur passiert, freuen sie sich riesig, als hätte ich den schönsten Haufen der Welt hinterlassen, komisch, diese Menschen.
Der Job wird nicht leicht, aber ich gebe mir Mühe die beiden noch ordentlich zu erziehen.