TATORT WANDERN

Alle Fotos entstanden vor der Sturmflut 2023, die leider auch an dem kleinen Örtchen Ulsnis nicht ohne Schäden vorbeigezogen ist. –

Hallo Nico, wie du weißt, lieben wir das Wandern. Aber es gibt das Wandern in der Natur und es gibt das Wandern mit Frauchen. Da Frauchen unsere Reiseführerin ist, folgen wir ihrer Anweisungen Wegführung und lassen uns durch schlaues Wissen berieseln. Der Vorteil der Hundesprache ist, dass wir der Menschlichen nicht immer folgen können oder müssen.

Frauchens Wissen kommt oft nach der Tour beim Erstellen eines dazugehörigen Fotobuches (kleine Anmerkung der Redaktion: hier hängen wir 2 Jahre hinterher). Hier beliest sie sich zu besuchten Orten und stellt Interessantes fest, danach. Das hat für uns Mitwanderer zur Folge, dass wir erneut an Orte des Geschehens zurückkehren und lange Verweildauer für Fotografien in Kauf nehmen müssen. So geschah es nun mit dem kleinen Ort Ulsnis, ums Eck gelegen und Schauplatz eines vor über 100 Jahren passierten 4-fach Mordes.

Beim Gestalten besagtes Fotobuches stieß Frauchen auf diesen Fall, der sich sogar zeitgleich mit einem bekannten Mehrfachmord im weit entfernten Bayern ereignete und stark ähnelte. Da es noch keine Podcastfolge dazu gibt (bitte hier nicht auf dumme Ideen bringen), blieb nur die Eigenrecherche. Das Internet gab wenig her, aber ein Buch dazu gab es schon.

„Mordsache Ulsnis“ von Hanna Dunkel, fand so den Weg in unsere Hausbibliothek. Frauchen wäre nicht Frauchen, wenn sie sich mit den wenigen Informationen aus dem Internet zufriedengeben würde. Sie schrieb die Autorin an und erhielt nach wenigen Stunden eine sehr liebe und informative Mail. Da war Frauchens Neugier noch mehr geweckt und wie es sich für einen Feiertag gehörte, verbrachten wir den nächsten Morgen mit einer Wandertour am Tatort.

Die kleine Gemeinde im Landkreis Schleswig-Flensburg ist ein ruhiger Ort, besitzt einen Regiomaten (es sind die kleinen Dinge, die Frauchen begeistern), ein Museum, einen eigenen Riesen und einen Friedhof auf dem sogar Hunde erlaubt sind. Er ist erster Schauplatz, und Startpunkt unserer kleinen Tour. Hier verbrachten Herrchen und ich die ersten 20 Minuten mit Männergesprächen, sprich dem sich Anschweigen und Warten im Auto. Nachdem Frauchens Suche erfolgreich war, begannen wir genau hier unsere Wanderung, natürlich nicht ohne Fotos mit mir vor dem gefundenen Grabstein. Der Stein ist in einem Rotton gehalten und wird von zwei Säulenzypressen eingefasst, das Beet wirkte gepflegt. Nur noch schwer leserlich, wahrscheinlich mal in goldener Inschrift, findet man hier die Namen der vier Ermordeten, sowie ganz oben den im Krieg gefallenen Ehemann von Helene. Gleich daneben und somit im Tode alle wieder vereint, der Grabstein der Familie Klinker, ganz unten zu lesen Katharina, die wieder heiratete und durch Zufall folglich ihren Mädchennamen zurückerlangte.

Der Friedhof, was nützt es den Betroffenen, hat einen sehr schönen Blick zur Schlei und eben diesem folgten wir entlang der Pastoratstraße zurück in den Ort.

Unser nächster Ort ist der Klinkersche Hof, Streitpunkt der Geschehnisse. Das Gebäude wurde saniert und nur noch die, wohl namensgebenden, Klinker verraten seine Existenz. Wir sahen noch 2 Nebengebäude und das Gesamtbild entsprach unseren Vorstellungen eines ehemaligen Hofbetriebes.

Da Frauchen selbst auf einem ähnlichen Hof ihre Kindheit, praktisch gestern, verbrachte, verfolgte sie diesen Fall auch so.
Frauchens Oma arbeitete interessanterweise in einer Gärtnerei, fußläufig nur ungefähr 50 Meter vom Haus entfernt und auch hier wieder eine Parallele zum Fall.

Die Gärtnerei und sein(e) Nebengebäude waren Tatort des 4-fach Mordes, heute neu gebautes Firmengelände ohne jeglichen Bezug zu den Ereignissen. Autorin Frau Dunkel berichtet uns davon, dass sie sich das „Mörderhaus“ noch ansehen konnte, bewohnt von einem eigenbrötlerischen Nachfahren.
Die Gemeinde Ulsnis war ihr bei der Recherche sehr hilfreich, selbst ein Foto des Mörders erhielt sie.

Wir durchquerten einen kleinen Wald, der damals wahrscheinlich zum Erbe der Gärtnerei gehörte. Auch heute befindet sich ein kleiner Abschnitt in Privatbesitz, woraufhin wir dem ausgeschilderten Weg folgten und eine kleine Rast an der Schlei machten. Blickt man vom Ufer nach rechts, sieht man das ehemalige Strandhotel, welches auch im Buch Erwähnung findet.

Wir beendeten diese Tour mit einer etwas anderen Sicht auf das kleine Dorf, spannend, nachdenklich und mit einer Kleinigkeit aus dem Regiomaten im Gepäck.
Heute weist nichts, außen den Grabsteinen, noch auf die Geschichte hin und trotzdem wird wohl der ein oder andere Bewohner, überliefert durch Berichte, davon erzählen können. Ein Bericht über den eigentlichen Zusammenhalt einer Familie, beendet durch Gier und einem gestellten Mörder, deren Alleingang bis heute nicht hundertprozentig belegt werden konnte.

Wir bedanken uns ganz herzlich für die interessanten Information von Frau Hanna Dunkel! Zudem weisen wir hiermit daraufhin, dass wir das Buch ganz allein gefunden, bezahlt und gelesen haben.

Nun haben wir unseren letzten Beitrag noch pünktlich im Spätherbst, wie versprochen, geschafft und wünschen allen Vorbeischauenden, Followern und „Immer-mal-wieder-Lesern ein ruhiges und schönes Weihnachtsfest, kommt alle gut ins neue Jahr!

11 Gedanken zu “TATORT WANDERN

  1. kombiniere
    der gärtner war der mörder
    kicher kicher
    also ich hätt mich ja keinen meter vonne omma wechgerührt
    ohne das sie mir beute reicht
    hundekuchen oder ähnlich
    ommas haben sowas immer am start !
    man muß nur beharrlich sein und bleiben
    aber irgendwann lernste des noch
    kicher kicher
    ööhm wächst denn IN der schlei auch mein beliebter
    speisefisch DIE schlei ?
    oder hat de strumflut die alle wechgespühlt ?
    gab es denn im reeeegiomaten
    auch ein stückel rinderbraaaten
    ??????
    oder einen käs vom schaf
    mit vollem bauch ich bestens schlaf
    gruß bella 🙂

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    • Spoiler Anfang – der Knecht war der Mörder, aber bis heute ungeklärt ob er allein gehandelt hat- Spoiler Ende.
      Jaja, so eine Oma war etwas tolles, zumal ich am gleichen Tag wie sie Geburtstag habe, uns trennten nur ganze 90 Jahre. Aber die Erinnerungen kann uns wenigstens keiner nehmen.
      Schande über mein Haupt, ich wusste bis eben nicht mal dass es den gleichnamigen Fisch gibt 🙈. Ein Hoch auf das Internet 📚. Leider sieht es hier an vielen Orten nicht mehr so aus wie vorher, einige würden wir im Moment nicht mal erwandern können.
      In diesem Regiomaten gibt es tatsächlich auch Würstchen, neben Käse und Eiern und das rund um die Uhr, jagdfertig praktisch.
      Wir wünschen einen schönen restlichen 3. Advent, Anja und Charly 🙋🏻‍♀️🐶

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      • hmmm in sachen spoiler
        da wird sich wohl CSI-bella auf de socken machen müssen
        ich lös jeden fall 😉
        tja solch regiomaten solltes auch in unserem wald geben
        des würde dem ronnyherrchen ne menge schlepperei ersparen
        unsere voräte wiegen am meisten wenn wir unnerwegs sind
        und zahlen könnten wir in bar oder paypal 🙂
        das strumflutwasser trocknet ja auch mal wieder wech
        also besteht noch hoffnung für die nächsten wanderungen 🙂
        gruß bella 🙂

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      • Aber wie kommt der Strom im Wald in den Automaten? 🤔😁
        Aber nach der Flut kam auch schon bald der Schnee, es war nicht leicht für den normalen Wanderer in den letzten 3 Monaten.
        LG 🙋🏻‍♀️🐶

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      • uns als normale wanderer zu bezeichnen
        wäre ja mit an sicherheit grenzender warscheinlichkeit
        ein fehler
        und nichmal ein kleiner
        kicher kicher
        ja wie kömmt der strom in wald
        naja des ginge genauso einfach wie der auch auf unseren balkon kömmt
        aus der sonne
        unser solardingsbumms macht ausreichend für nen kühlschrank
        mit zwei zellen mehr wäre die strommenge auch an dunklen
        wintertagen ohne wirklich sonne gesichert
        auch für die funkübertragungstechnik der bezahlungsmodalitäten
        wir haben hier kaum noch funklöcher und können von fast überall aus
        bloggen
        da reicht es auch für den bezahlomaten vom regiomaten 🙂
        der ronnyherrchen würde sich sogar freiwillig melden
        natürlich von mir unterstützt den regmat aufzufüllen des MHD zu überwachen
        natürlich mit ner sackkarre und oder transportschlitten
        wir sind ja frisch gekündigt und hätten damit ein neues betätigungsfeld 🙂
        klar wäre solch job jetzt anstrengend und mit arbeiten verbunden
        aber hee wir wären für sowas perfekt geeignet 🙂
        sowas würde unserer “ wörk-live-balanZe “ echt entgegen kommen
        solarstrom und 5G
        der regiomat der steht im schnee
        und manchmal voller wonne
        schattig in der sonne
        gruß bella 🙂
        p.s. : ich mach jetzt los zur spätrunde 🙂

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      • Fast alle Probleme gelöst 😁. Solche Automaten gibt es hier tatsächlich mittlerweile öfters. Für den kleinen Hunger zwischendurch 😏 und der Arbeitsaufwand wahrscheinlich ziemlich klein. LG 🙋🏻‍♀️🐶

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    • Guten Morgen und vielen lieben Dank für deine lieben Worte. Das motiviert mich dann doch immer wieder für neue Beiträge. Komm gut ins neue Jahr, bleibe schön gesund und gern weiterhin viel Freude beim Lesen! Liebe Grüße Anja und Charly 🙋🏻‍♀️🐶

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